Zu viele Ballverluste

Die Spandau Bulldogs Damen verlieren ihr erstes Saisonspiel gegen die Damen des FFC Braunschweig mit 06:12. Ausschlaggebend für die Niederlage in einem Spiel, welches keinen Sieger verdient hatte, war die fehlende Durchschlagskraft des heimischen Angriffs und das Zeitmanagement der Gastgeber in der zweiten Spielhälfte.

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Bereits zu Beginn des ersten Auftritts eines Spandauer Damenfootballteams seit 2011 wurde klar, dass beide Angriffsreihen einen sehr schweren Stand haben werden. Nicht nur nach dem ersten Drive waren beide bereits nach drei Versuchen wieder vom Feld. Die ersten Akzente setzten die mit 31 Damen antretenden Lady Lions durch die Kombination Melanie Weißmann auf Alina Voigt. Nach einem Pass über 20 Yards standen die in schwarz spielenden Niedersachsen nahe der Spandauer Red Zone. Das war es dann auch schon, da Christina Wrege direkt im Anschluss einen Fumble des Tabellenvierten der letzten Saison erobern konnte. Überhaupt waren zu viele, auf missglücktem Handling beruhende Ballverluste auf beiden Seiten zu sehen. Diese blieben jedoch fast immer ohne Folgen.

Nach dem zu kurz geratenen Angriffsversuch der Bulldogs-Damen und einem langen Lauf der Gäste durch die bis zu ihrer Verletzung großartig aufspielenden Leonie Pfiffer war es dann Selina Seiler, die nach Passfang die verbleibenden vier Yards bis zur Spandauer Goal Line überwand. Der PAT wurde geblockt. Direkt im Gegenzug stellte Ulrike Löber mit einem Lauf über 64 Yards den vielumjubelten Ausgleich her, der anschließende Kick ging knapp am linken Goalpost vorbei. Beim Spielstand von 06:06 wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt.

Läufe über außen waren die logische Konsequenz daraus, dass beide Verteidigungslinien in der Mitte des Feldes sehr präsent waren und das Spiel durch die Luft auf beiden Seiten nicht so wirklich funktionierte. Drei Interceptions und überwiegend unvollständige Pässe leistete sich allein die Spielführerin der Gäste. Aber weder diese, noch die vielen Punts und vergeblich ausgespielten vierten Versuche der Niedersachsen konnten die Bulldogs-Damen nutzen, Raumgewinn waren auch hier eher selten. So blieb es bis in den Schlussabschnitt hinein beim leistungsgerechten Unentschieden. Eine Führung der Gastgeberinnen wurde wegen eines illegalen Blocks richtigerweise aberkannt.

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Im 4. Viertel griffen die Gäste dann in die Trickkiste: Alina Voigt, die auffälligste Spielerin auf Braunschweiger Seite, sorgte immer wieder für reichlich Verwirrung in der Abwehr der in roten Trikots spielenden Spandauerinnen. Diese konnten sich nunmehr nie mehr sicher sein, ob der Ballübergabe von Melanie Weißmann auf Lisa Holtfreter noch ein Reverse auf Alina Voigt folgt oder nicht. Dieser folgte nicht vor dem Lauf aus kurzer Distanz in die Endzone durch Lisa Holtfreter, die zum 06:12 aus Sicht des Ligarückkehrers führte. Den Gastgeberinnen blieb nun aber noch genügend Zeit und diese wurde vor allem durch die schon erwähnte Ulrike Löber genutzt, die nicht nur in der Defense spielte, sondern dem Angriff des Heimteams durch ihre kraftvollen Läufe auch weiterhin ihren Stempel aufdrückte. Zu Punkten sollte es allerdings nicht mehr reichen, da eine zu früh in der zweiten Halbzeit genommene Auszeit das Auslaufen der Spieluhr an der gegnerischen 10-Yard-Markierung ermöglichte. Trotzdem kann Spandaus Head Coach Mudrich mit der Saisoneröffnung des neu gegründeten Teams zufrieden sein, zumal nur 21 Spielerinnen das erste Spiel bestreiten konnten. Die Verteidigungsreihen hinterließen einen sehr guten Eindruck, im Angriff und im Kicking Game ist aber noch Luft nach oben.

Fotos: Spandau Bulldogs – Jerome Brandt