Am 19.07.15 kam es in der Gruppe Ost der DFFL zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer Leipzig Lions und den zweitplatzierten Berlin Bears. Beide Teams trafen bereits zwei Wochen zuvor in einer Hitzeschlacht in Berlin aufeinander, bei dem die Leipziger durch einen TD plus PAT in den letzten Sekunden des Spiels denkbar knapp 23:24 siegten. Für das Rückspiel musste der Berliner Headcoach Jens Baumgart aufgrund vieler Verletzungen sein Team auf etlichen Positionen verändern. Zwei der ausgefallenen Leistungsträger, WR Marco Schottstädt und LB Björn Hansen, erlitten ihre Verletzungen im Hinspiel gegen Leipzig und hoffen derweil auf baldige Genesung und Rückkehr ins Team.
Beide Teams agierten in ihrer Offense zunächst ohne größeren Raumgewinn: die Berliner Defense hielt gut gegen die Leipziger Offense, während die Offense von Berlin noch stockte und die Leipziger Defense so vor lösbare Aufgaben stellte. Mehrfach mussten daher die jeweiligen Punter ran. Gegen Ende des I. Quarters erlangten die Leipziger jedoch eine gute Feldposition und starteten ihren Drive an der Berliner 38yds-Linie.
Zwei QB-Sacks warfen Leipzig zunächst wieder zurück, doch im nunmehr II. Quarter brachte ein weiter Pass im ausgespielten 4. Versuch die Leipziger letztlich doch noch zum First Down und 15yds dicht an die Berliner Endzone. Ein folgender Pass in die Endzone konnte aber vom Berliner S Jean-Jacques Hitthaler abgefangen und 50yds zurückgetragen werden. Anschließend sollte der Ballbesitz noch mehrfach fruchtlos wechseln, bis letztlich ein von den Leipzigern abgefangener Pass ihnen einen Drive von der Berliner 33yds-Linie ermöglichte. Dank guter Arbeit der Berliner Defense und eines missglückten Field Goals blieb die Partie jedoch weiter ohne Punkte bis fast zur Halbzeit, als der Leipziger QB von der 25yds-Linie aus einen Pass in die hinterste Ecke der Berliner Endzone servierte. Der anschließende PAT gelang und so stand es zur Halbzeit 7:0 für Leipzig.
Die zweite Halbzeit begann zunächst schwierig für die Berliner Offense: ein QB-Sack, ein unvollständiger Pass und ein Platzverweis für WR Alexander Dirlick wegen eines unglücklichen Zusammenstoßes mit einem Leipziger beim Versuch, den anfliegenden Pass zu fangen, führten letztlich zum Punt. Da die Leipziger während des Puntversuchs eine Strafe bekamen, konnten die Berliner ihren Drive zunächst doch fortsetzen und kamen mit platzierten Pässen auf WR Jean-Jacques Hitthaler, der zuvor in der Defense spielte, und DB Guy Schneid, der hier als WR aushalf, bis an die Leipziger 17yds-Linie, doch auch im ausgespielten 4. Versuch nicht darüber hinaus. Leipzig übernahm anschließend nur kurz, da der Berliner LB Zeljko Stevanovic einen Passversuch abfing und so Berlin wieder das Angriffsrecht erhielt. Die Berliner Offense schaffte es anschließend bis zum First Down 15yds vor der Endzone und QB Kat Schneider versuchte drei Pässe in der Endzone vergeblich anzubringen, bevor er es selbst erfolglos mit einem Run versuchte. Leipzig übernahm an der eigenen 8yds-Linie und gleich der erste Runversuch brachte 25yds Raumgewinn, der zweite sollte noch weiter gehen für Leipzigs RB: mit einem Run über 60yds schlängelte er sich durch die Berliner Defense und erzielte den zweiten TD des Tages. Der PAT gelang und so stand es kurz vor Ende des III. Quarters 14:0.
Zu Beginn des IV. Quarters konnte Leipzig den Vorsprung sogar noch ausbauen: ein Pass über knapp 10yds mündete in einem anschließenden Lauf über das halbe Feld und dem 3. TD. Zehn Minuten vor Spielende stand es somit 21:0 (PAT gut). Nach einem erfolglosen Intermezzo der Berliner Offense konnte der vierte TD Leipzigs nur verhindert werden durch einen beherzten Sprint über 40yds von Berlins DB Noah Walz, der den weit davongeeilten Leipziger nicht entkommen ließ und die Flagge noch kurz vor der Endzone ziehen konnte. Nach erfolgreichem Field Goal stand es nunmehr 24:0. Die Berliner starteten anschließend mit neuem QB, der gleichzeitig ein alter Bekannter ist: Allzweckwaffe Jean-Jacques Hitthaler, der die Berliner in der letzten Saison als QB und HC bis ins Finale führte. Ihm gelang nunmehr ein weiter Pass über 30yds in die Arme von WR Guy Schneid, der anschließend ohne Kontakt des Gegners in die Endzone sprintete und damit den ersten TD der Berliner erzielte. Wenige Minuten vor Ende des Spiels stand es schließlich 24:8 (Two Point Conversion gut). Die Berliner gaben nicht auf und kamen schnell wieder in Ballbesitz, jedoch gelang es wenige Sekunden vor dem Abpfiff auch im 4. Versuch nicht zu punkten.
Für die Berliner war es die zweite Niederlage in Folge, während die Leipziger nunmehr ungeschlagen in die Playoff-Runde der besten 8 Teams Deutschlands einziehen. Berlin beendet die reguläre Saison auf dem 2. Platz und zieht damit ebenfalls in die Playoffs ein: die Berlin Bears bestreiten ihr Viertelfinale am 6. September 2015 auf dem Bears Homefield im DeGeWo-Stadion Berlin (Kick Off: 15 Uhr).
Quelle und Foto: Berlin Bears – Sebastian Schreiber