Interview mit Andre Hansen

Mit großen Erwartungen geht auch die B-Jugend der Berlin Bears in die neue Saison. Zu diesen äußerte sich deren Head Coach Andre Hansen.

Frage: Coach Andre, deine B-Jugend hat in den letzten Monaten regen Spielerzuwachs bekommen. Wie hast du das erlebt?

Coach Andre: Mit so einem Zulauf habe ich nicht gerechnet und freue mich natürlich riesig darüber, dass so viele junge Menschen die Leidenschaft am American Football entdeckt haben. Aber das ist nicht nur bei den Bears so, sondern bei allen Berliner Footballvereinen. Dies ist eine großartige Entwicklung für unseren Sport! Und gleichzeitig auch eine Verpflichtung: Jetzt liegt es an uns Coaches, die Mädchen und Jungs zu guten Footballspielern auszubilden.

Frage: Du sprichst die Ausbildung guter Spieler an. Wie wirkt sich denn dieser Andrang auf das Training aus? Es ist doch sicherlich schwieriger, 60 Spieler auszubilden als 20 …

Coach Andre: Nein, das ist nicht schwieriger als mit 20. Ich habe eine hervorragende und hochmotivierte Coaches Crew, die es uns erlaubt, jede Position gut zu coachen und ein vernünftiges und sauber strukturiertes Training durchzuführen.

Frage: Klingt hervorragend! Wie schätzt du denn mit diesem großen Kader die beginnende Saison ein, was erwartest du?

Coach Andre: Aufgrund der Spielergebnisse im letzten Jahr verbieten sich großformulierte Ziele. Wir haben mit den Rebels, den amtierenden Champions, und den Kobras zwei Teams in unserer Division, die traditionell sehr erfolgreich sind und gut gecoacht werden. Und auch in Dresden und Chemnitz schläft man nicht in der Jugendausbildung! Wenn wir unser Potenzial abrufen, könnte es eine interessante Saison. Allerdings sage ich klar: die Philosophie der Bears besteht darin, dass wir unsere A-Jugend supporten und Spieler für dieses Team ausbilden. Persönliche Eitelkeiten und Ziele haben bei uns kein Platz. Wir wollen als Verein langfristig erfolgreich sein und das Netzwerk, das Sportdirektor Volker Hertzberg aufgebaut hat, weiter ausweiten und umsetzen.

Frage: Du sprichst die dienende Funktion der B-Jugend-Ausbildung an. Wie schwer fällt es dir persönlich, wenn jemand aus der B „herauswächst“?

Coach Andre: Das fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer. Was ich seit Übernahme des Head Coach-Postens gelernt habe: ein Headcoach ist nicht nur Coach, sondern auch Ersatzvater und Berater in allen Lebenslagen. Jeder ist mir daher irgendwie ans Herz gewachsen und sie dann gehen zu lassen ist nicht einfach. Aber nur so entwickeln sich die Jugendlichen weiter und in unserer A-Jugend sind sie ausgezeichnet aufgehoben. Die Jungs dann dort spielen zu sehen erfüllt mich mit großer Freude und macht mich stolz auf diese Spieler!

Frage: Verständlich! Wir alle sind stolz auf dich und dein Team und natürlich auch auf unseren amtierenden Ostmeister, unsere A-Jugend! Zum Schluss ein Wunsch: wenn du einen solchen frei hättest für dich und deine Mannschaft, welcher wäre das?

Coach Andre: An erster Stelle wünsche ich mir, dass alle Spieler von schweren Verletzungen verschont bleiben, damit die Freude am Sport erhalten bleibt und so viel Spielpraxis wie möglich gesammelt wird. Aber das wünsche ich allen anderen Teams auch, damit unsere kleine Footballcommunity weiterwächst.

Quelle: Berlin Bears