Die zweite Mannschaft der Berlin Rebels gewinnt gegen die Tollense Sharks mit 35:34 und verbleibt weiterhin im Mittelfeld der Regionalliga Ost.
Wenn das Wetter am besten ist, werden Spiele ausgerechnet immer im sonnendurchfluteten und windarmen Stadion Wilmersdorf ausgetragen. Auch am ersten Samstag im Juni dieses Jahres waren die äußeren Umstände wieder hervorragend, zumindest für die rund 150 Zuschauer unter dem Dach der Haupttribüne, die im Schatten bei kalten Getränken ein für Regionalligaverhältnisse sehr gutes Spiel mit einem kuriosen Ende zu sehen bekamen. Offenbar fanden Spieler und Schiedsrichter auch sehr viel Gefallen daran, denn sie dehnten die Partie auf fast drei Stunden aus.
Die spielstarke Mannschaft der Gäste, die die körperliche Erscheinung betreffend klar im Vorteil war, ging schnell in Führung. Ein Pass, ein Personal Foul der Gastgeber und drei Läufe ergaben die Führung, da waren die Gastgeber noch nicht wirklich im Spiel angekommen. Den Touchdownlauf des Tollenser Import-Quarterbacks Timothy Robinson (PAT Paul Stubbe) glichen die Gastgeber kurze Zeit später durch Lauf von Devin Müller aus (PAT Ben Hermann.)
Dem schon flotten Auftaktviertel folgte ein noch kurzweiligerer zweiter Spielabschnitt. Der Quarterback der Gäste konnte, geschützt durch eine starke O-Line, immer wieder sehenswerte Pässe anbringen und man musste deshalb den Eindruck gewinnen, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis sich die Neubrandenburger entscheidend absetzen würden. Auch dem zweiten Touchdown ging eine 15-Yard-Strafe der Gastgeber voraus. Robinson bediente den gut aufgelegten Paul Fleischer innerhalb der Redzone zum 07:14 aus Sicht der Gastgeber. Wenn nach dem TD-Pass auf Adrian Peter auch der PAT erfolgreich gewesen wäre, hätte der Aufsteiger im direkten Gegenzug erneut ausgeglichen.
Anschließend genügtem dem Spielführer der Gäste zwei Pässe für die Überwindung des Spielfeldes (PAT Stubbe), die sich mit einer Acht-Punkte-Führung in die Kabine verabschiedeten.
Auch nach der Halbzeit sah es so aus, als würden die Sharks den um 15 Spieler kleineren Kader problemlos wegstecken. Wieder genügten ihnen zwei Spielzüge für die nächsten Punkte, die diesmal Wide Receiver Thomas Keidl nach Pass von Robinson erzielte. Aber die Rebels blieben dran und verkürzten einen Spielzug später auf 21:28, denn Ben Hermann ließ seinem 49-Yard-Pass auf Timoteo Cura noch einen Lauf für zwei Punkte in die Endzone der Gäste folgen.
Der Schlussabschnitt wurde mit einem Interceptionreturntouchdown von Leon Landefeld eröffnet. Dem 28:28 Ausgleich folgte gleich die nächste Interception des Quarterbacks der Gäste, die nun kräftemäßig ihrem viel kleineren Kader und den fast 30° Grad Tribut zollen mussten. Die Rebels bewegten den Ball nun fast ausschließlich am Boden, Ben Hermann brachte seine Farben mit einem Lauf über 11 Yards und eigenem PAT mit 35:28 erstmals in Führung.
Aber die Gäste waren mit ihrem Latein noch nicht am Ende und arbeiteten sich kontinuierlich über das ganze Feld. Paul Stubbe verkürzte mit Catch die Führung der Gastgeber auf einen Punkt. Der den Ausgleich bringende PAT war den Gästen nicht genug, nach der missglückten Conversion standen sie aber praktisch mit leeren Händen da.
Der Versuch eines Onsidekicks schlug fehl, aber die Coaches der Sharks hatten sich bei einer verbleibenden Spielzeit von knapp zwei Minuten nun etwas Besonderes ausgedacht. Die Verteidigung sollte dem Gastgeber einen schnellen Score ermöglichen, um anschließend noch einmal in Ballbesitz zu gelangen. Die Durchführung war aber äußerst kurios anzusehen. Die Rebels gingen deshalb nicht in diese Falle, sammelten bei ihren anschließenden Läufen im Backfield noch ordentlich Strafen ein und hielten so den Drive bis zum Auslaufen der Uhr am Leben.