Im Eröffnungsspiel der Oberliga Ost bezwingen die Berlin Thunderbirds die Spandau Bulldogs am Sonntagnachmittag vor rund 200 Zuschauern im Spandauer Helmut-Schleusener-Stadion mit 14:12.
Die meisten Anwesenden kamen wohl in Erwartung, dass der gastgebende Absteiger aus der Regionalliga mit dem Aufsteiger aus der Landesliga leichtes Spiel haben würde. Weit gefehlt: Das Team von Head Coach Martin Lutzke trat von Beginn an nicht wie ein Aufsteiger auf. Die Südberliner kontrollierten das Spiel der Gastgeber und brachten vor allem deren Offense vielfach in arge Bedrängnis. Die O-Line der Vorstädter war nicht in der Lage, ihrem Quarterback Sven Samans genügend Zeit zum agieren zu geben. Die Secondary der Thunderbirds deckte die Spandauer Wide Receiver gut ab und deren Spielführer musste deshalb den Ball durch eigenen Lauf bewegen, sprich: die Beine in die Hand nehmen.
So war es vorprogrammiert, dass die Gäste den Ball und somit eigene Chancen erhalten würden. Gleich die erste wurde konsequent genutzt. Nach einem 3-Yard-Pass von Quarterback Christoph Kurzer auf Wide Receiver Marcel Wegener gingen die Gäste mit 7:0 in Führung. Die gleiche Kombination erhöhte vor der Pause auf 14:0 (PAT: Gordon Gerhardt.) Zwischen beiden Scores wechselte das Angriffsrecht mehrfach. Die Gastgeber mussten sich auch von diesem trennen, weil sie keinen etatmäßigen Kicker auf das Spielfeld schicken konnten und die Undiszipliniertheiten etlicher Spandauer Spieler schon jetzt erheblichen Raumverlust zur Folge hatten. Die Gäste ihrerseits hatten mitunter arge Probleme, den Ball zu kontrollieren und die Pässe ihres Quarterbacks sahen nicht immer sehr gelungen aus.
Mitte des dritten Spielabschnitts drehte sich die Partie zugunsten der Spandauer. Ausgangspunkt war, dass die Thunderbirds einen vierten Versuch in der Nähe der Mittellinie ausspielten. Ein neuer erster wurde nicht erreicht und der Gastgeber übernahm das Zepter. Mit Hilfe der Läufe des Spandauer Quarterbacks und Raumstrafen der Gäste, die mit zunehmender Spielzeit erheblich zunahmen, arbeiteten sich die Bulldogs durch zwei Scores auf 12:14 heran. Martin Lutzkes Team, welches nach Targeting auch noch eine Hinausstellung hinnehmen musste, hatte am Ende Glück, dass sich Sven Samans bei einem Laufversuch aus der eigenen Endzone heraus ebenfalls verletzte und in Ermanglung eines etatmäßigen Quarterbacks durch einen D-Liner ersetzt werden musste. So konnte das nunmehr ausgeglichene Spiel nicht mehr gewonnen werden.
Martin Lutzke kommentierte den Sieg seines Teams unmittelbar nach dem Spiel: „Es war ein Treffen zweier gleichwertiger Mannschaften mit dem glücklicheren Ende für uns.“ Dabei ließ er jedoch außer Acht, dass sich der Absteiger vor allem durch seine Strafen selbst bezwungen hatte. Wie auf Seite der Bulldogs damit umgegangen und welche Konsequenzen das für die Zukunft haben wird, kann bereits am kommenden Samstag beobachtet werden, wenn es ab 15 Uhr im Stadion Britz Süd zum Rückspiel beider Teams kommt.